Mineralwasser oder Leitungswasser?

Ein Experte erklärt den Unterschied

Mainhardt, im Juli 2020. Reichert man Leitungswasser mit Kohlensäure an, wird es zu „frischem Sprudelwasser“ – heißt es in einem aktuellen Werbe-Spot. Aber wird es damit auch zu etwas Mineralwasserähnlichem? Worin unterscheiden sich Mineral- und Leitungswasser voneinander? Lennart Seifert, Wassersommelier bei aquaRömer, erklärt, ob sich Kistenschleppen überhaupt noch lohnt:

Die Mineral- und Tafelwasserverordnung schreibt vor, dass natürliches Mineralwasser seinen Ursprung in einem unterirdischen, vor Verunreinigungen geschützten Wasservorkommen haben muss und nicht aufbereitet oder verändert werden darf, sondern in seiner natürlichen Reinheit abgefüllt werden muss. Leitungswasser hingegen wird aus Regen- und Abwasser gewonnen. Da das aber häufig zum Beispiel mit Nitraten, Pestiziden und Arzneimittelrückständen belastet ist und unbehandelt nicht trinkbar wäre, ist bei Leitungswasser eine chemische Reinigung zwingend erforderlich. Im aufbereiteten Wasser sind die meisten Stoffe dann nicht mehr oder nur noch in sehr geringen Spuren nachweisbar.

Mineralwasser entsteht oft über mehrere hundert Jahre, indem Regenwasser im Boden versickert. Bei seinem Weg durchdringt das Wasser verschiedene Gesteinsschichten, wodurch es gefiltert wird und so seine Fähigkeit erhält, den menschlichen Körper mit Mineralstoffen wie Calcium, Magnesium und Natrium zu versorgen. 

Strenge Kontrollen garantieren die gleichbleibende Qualität eines Mineralwassers von der Quelle bis zum Verbraucher. Üblicherweise ist auch die Qualität des Leitungswassers in Deutschland gut, dennoch gibt es immer wieder Warnhinweise, zum Beispiel wegen mikrobiologischer Belastungen, und die Aufforderung, das Wasser vor Gebrauch abzukochen. Die Wasserwerke kontrollieren die Qualität des Leitungswassers in ihrem Werk sowie gelegentlich die Rohrleitungen bis zum Hausanschluss. Gar nicht überprüft wird jedoch die Qualität des tatsächlich aus dem Hahn entnommenen Leitungswassers. Fachleute sehen in dieser „Last Mile“ zahlreiche Gefahren, weil Hausleitungen, Hauspartikelfilter oder Siebeinsätze die Wasserqualität negativ beeinflussen können. Ein weiteres Risiko stellt das sogenannte Stagnationswasser dar. Damit wird Wasser bezeichnet, das länger als vier Stunden in der Leitung gestanden hat. 

Bei Natürlichkeit, Qualität und ernährungsphysiologischem Wert punktet also Mineralwasser. Befürworter von Leitungswasser begründen das oftmals mit der besseren Ökobilanz. Zweifellos erzeugt zum Beispiel der Transport von Mineralwasser CO2-Emissionen. Wer seinen ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich halten, aber nicht auf Mineralwasser verzichten möchte, sollte zu Wässern regionaler Anbieter und selbstverständlich zu Mehrweg-Gebinden greifen.

Neben all den rationalen Argumenten gibt es noch einen sehr subjektiven Aspekt: den Geschmack! Die Vielfalt der im Handel erhältlichen Mineralwässer gibt den Verbrauchern die Möglichkeit, ein Wasser nach ihrem persönlichen Geschmack zu finden, während an einem Wohnort immer nur ein einziges, meist geschmacksneutrales Leitungswasser zur Verfügung steht.

Lennart Seifert, 37, verfügt als geprüfter Wassersommelier über besondere sensorische Kenntnisse und umfangreiches Wissen zu Mineral- und Heilwässern. Beim Mineralbrunnen aquaRömer betreut er Kunden des Getränkefach- und Lebensmitteleinzelhandels.

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